Scho Schack Bitterli ist ein Hobbykommissar, der sich immer wieder selbst Fälle aufgibt, die er zu lösen versucht. Mit seinem ersten Fall hat er sich gleich einen ganz dicken Brocken ausgesucht. Er macht sich auf die Suche nach dem Todesfall Jesu und will herausfinden, ob Jesus vor zweitausend Jahren ermordet wurde, ob es sich um eine gerechtfertigte Hinrichtung handelte, oder ob Jesus seinen Tod sogar absichtlich provoziert hat.

 

Da Scho Schack Bitterli schnell einmal herausfindet, dass er nicht auf die Mithilfe der Polizei zählen darf, denkt er sich eine andere Taktik aus. Er nimmt Kontakt mit einem Online-Psychologen auf und erzählt diesem von seinen Vermutungen, was den Todesfall Jesu betrifft. Scho Schack Bitterli probiert sich zwischendurch selbst in die Haut Jesu zu versetzen, damit er das Leben Jesu und dessen Gedankengänge jener Zeit besser nachvollziehen kann. Zu seiner Überraschung macht der Online- Psychologe dieses Spiel mit und hört Scho Schack Bitterli geduldig zu.

Zur Aufklärung des Todesfalls Jesu schlägt Scho Schack Bitterli jedoch kleine Umwege ein. Seine Recherchen führen über die Kirche, bei der er sich so einiges an Nebenwissen erwirbt. Einerseits realisiert er, was die Menschen nach dem Tod Jesu mit und in seinem Namen angestellt haben. Beispielsweise lassen die Evangelien zwar Einblick ins Leben Jesu zu, dennoch steht dies - aus der Sicht Bitterli`s - auf sehr wackeligen Beinen.

Andererseits kommt der heute christlich gelebte Glauben, wie darüber theologisiert und Religion unterrichtet wird, dazu. Dies löst bei Scho Schack Bitterli erheblichen Stress aus. Zu vieles schweift für ihn vom eigentlichen Thema ab. Diverses, wie es heute geschildert wird, ist für ihn nicht greifbar. Manches wird verwässert und verfälscht.

 

Scho Schack Bitterli sucht nach Antworten, wie das denn nun wirklich mit der Geburt als Gottessohn war. Wer ist der wirkliche Vater Jesu? Josef oder doch der himmlische Vater selbst? Konnte Jesus tatsächlich Blinde heilen und wie steht es im Allgemeinen um seine Wundertaten? Wollte er wirklich so eine Kirche gründen, wie sie heute besteht und wirkt? Mit jedem Problem, welches Bitterli dem Psychologen schildert, kommen quasi zwei neue Knacknüsse dazu.

Scho Schack Bitterli findet einige Stolpersteine im Leben Jesu, in der Bibel und auch in der kirchlichen Arbeit. Bitterli lernte beispielsweise einen Priester und eine durchgeknallte Katechetin kennen, welche in Bezug auf die kirchliche Arbeit, mit ihren Aussagen und Vorgehensweisen, das gesunde Weltbild des Hobbykommissars zu zerstören bedrohen.

Somit erscheint für Scho Schack Bitterli die Institution Kirche, welche ihre Arbeit im Namen Jesu verrichtet, plötzlich und überraschend in einem neuen Licht. Auch der Todesfall Jesu nimmt dadurch neue Dimensionen an.

 

Dieses humorvoll aufgearbeitete Theaterstück dient einerseits der Unterhaltung, andererseits soll es das Publikum zum Mit- und Nachdenken anregen. Zudem ist das Programm so konzipiert, dass nur einzelne, in sich geschlossene Szenen daraus gespielt werden können. Dies ermöglicht zum Beispiel Pfarreien in der Jugend- und Erwachsenenbildung, themenbezogene Szenen mit anschliessenden Gesprächsrunden zu buchen. 

Kurt Josef Meier, ausgebildeter Schauspieler, Regisseur und dipl. Religionspädagoge RPI, hat in den vergangenen Jahren verschiedene Beobachtungen in seiner Tätigkeit als Religionspädagoge in Pfarreien gemacht. Dazu hat er intensive Recherchen zum historischen Jesus und dessen Lebenswelt betrieben. Diese Eindrücke und „Fakten“ hat er innerhalb von rund drei Jahren aufs Papier gebracht. Daraus resultiert das Theaterstück «Tatort Jerusalem, Gott ist auch nur Mensch“.